Teurer Strom: So können Sie trotzdem sparen
Nachdem sich die Strompreise in der letzten Zeit recht moderat entwickelt haben, ist 2017 mit erheblichen Kostensteigerungen zu rechnen. Mehr als 200 Stromversorger in Deutschland haben bereits Preiserhöhungen angekündigt, die im Durchschnitt rund 3,5 % betragen und etwa 7 Millionen Haushalte betreffen. Als Gründe werden höhere Netzentgelte sowie die gestiegene EEG-Umlage angeführt. Verbraucher müssen diese Kostensteigerungen allerdings keinesfalls widerstandslos hinnehmen: Durch den Wechsel des Stromanbieters lässt sich häufig viel sparen.
Risikofreier Anbieterwechsel: Durch Neukunden Bonus Geld sparen
Auch wenn die Verteuerung des Stroms zunächst die eine Ausrede klingt: Tatsächlich verursacht die durch die Bundesregierung beschlossene Energiewende erhebliche Mehrkosten, die beinahe ausschließlich vom Verbraucher zu bezahlen sind. Die Umlage nach dem „Erneuerbare Energien Gesetz“ (EEG) beträgt bereits jetzt rund 22 % des Strompreises, im kommenden Jahr klettert der Betrag von 6,35 auf 6,88 Cent je Kilowattstunde. Ebenso muss die Mehrwertsteuer von 19 % beglichen werden und eine Stromsteuer in Höhe von rund 7 % sorgt ebenso dafür, dass sich der Fiskus am Stromkunden bereichert. Aufgrund dieser Kostenstruktur ist der Handlungsspielraum der Stromanbieter natürlich beschränkt, dennoch verdienen die Energieversorger viel Geld – was sie augenscheinlich zur Ausschüttung hoher Bonuszahlungen bei Neukunden veranlasst. Wer einen Laufzeitvertrag abschließt, erhält üblicherweise einen Sofortrabatt von rund 15 %. Bei dem gravierender ist allerdings die Ersparnis von einigen Hundert Euro, die eine vierköpfige Familie für sich nutzen kann. Wer vom Tarif der Grundversorgung zu einem günstigen Online-Anbieter wechselt, dürfte sich durchaus über eine solche Preisersparnis freuen. Ein besonderer Vorteil beim Wechsel des Stromanbieters: Anders als bei der Wahl eines neuen DSL-Providers besteht nicht das Risiko, dass der Verbraucher ganz ohne Stromversorgung dasteht. Kommt es beim einfachen Wechsel zu Komplikationen, wird die Versorgung in keinem Fall unterbrochen.
Online nach neuem Anbieter suchen
Wer sich für einen neuen Tarif entscheidet, kann die Abwicklung vollständig online durchführen; um die Kündigung des alten Anschlusses kümmert sich der neue Anbieter. Der Stromkunde muss lediglich sicherstellen, dass beim alten Versorger keine Restlaufzeit mehr besteht. Für die Suche nach einem neuen Anbieter sollte ein Vergleichsrechner gewählt werden, bei dem die Postleitzahl sowie der jährliche Stromverbrauch angegeben wird. Entsprechend des Verbrauchs wird der richtige Tarif in der Region gefunden; nicht jeder Anbieter stellt seine Leistungen bundesweit zur Verfügung. Bei der Wahl des Tarifs ist es allerdings ratsam, einige Dinge zu beachten:
– Stromkunden sollten flexibel bleiben. Der neue Tarif sollte keine Laufzeit haben, die zwölf Monate übersteigt.
– Insbesondere bei einem Vertrag mit Mindestlaufzeit sollte eine Preisgarantie gewährt werden. Sonst ist es möglich, dass der Strompreis ansteigt.
– Die Stromkosten sollten sich monatlich zahlen lassen. Von einer Zahlung im Voraus für ein komplettes Jahr ist in jedem Fall abzusehen.
– Auf sogenannte Pakettarife sollte nach Möglichkeit verzichtet werden. Sonst ist es durchaus möglich, dass für hohe Inklusivleistungen gezahlt wird, die dann nicht benötigt werden. Liegt der Stromverbrauch dann geringer als angenommen, erfolgt keine Rückerstattung.
– Der Neukundenbonus sollte kritisch hinterfragt werden. Am Ende ist die Gesamtkalkulation entscheidend, ein vermeintlich hoher Bonus darf nicht über einen insgesamt teuren den Tarif hinwegtäuschen.
Fazit: Durch Anbieterwechsel kann Geld gespart werden – entgegen dem Trend
So zeigt sich am Ende: Die Fixkosten lassen sich in vielen Haushalten deutlich senken, wenn der Stromanbieter gewechselt wird. Denn trotz einer hohen Steuerbelastung und den Zahlungen für Netzentgelte und die EEG-Umlage haben die Versorger einen Spielraum, den die Kunden für sich nutzen können.