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Venezianische Spachteltechnik Stucco Marmor Anleitung im Badezimmer

Schmuckspachteln ist eine der hochwertigsten Malerarbeiten. Bei richtiger Ausführung ergibt die Spachteltechnik eine edle und faszinierende Oberfläche ähnlich wie Marmor mit extrem hohen Glanzgrad und Aal glatten
Wänden. Diese Technik ist sehr Kostenintensiv und zudem sehr aufwendig in den Vorarbeiten.

Bei dieser Spachteltechnik wird mit einem Federspachtel, Venezianischen Glättkelle oder auch einen Japan Spachtel eine feine Spachtelmasse aufgetragen.
Bei dieser Technik kommt es darauf an das man in die Fläche hineinarbeitet anstatt sie wie beim normalen „Glatt Spachteln mit einer normalen Spachtelmasse“ zu vergrößern. Man kann auch erst die Wand „fleckweise“ Spachteln und beim 2. Gang die nicht befleckten stellen zu spachteln.
Wichtig ist noch zu sagen das die vorgearbeitete Fläche nicht gestrichen wird, sondern es muss mit feiner Akkord Spachtelmasse glatt gespachtelt worden sein.
Kurz und bündig:
Vorbehandlung und Grundierung – mit flüssigem Haftgrund bzw. Tiefgrund
Untergrund muss glatt sein – Schleifmittel für Feinschliff
Vorspachteln ein bis zweimal, Fleckspachtelmethode – Japanspachtel, Venezianische Glättkelle, oder besser noch Doppelblatt Federspachtel mit gerundeten Ecken
Fläche in dichten Flecken spachteln, Spachtelgrate stehen lassen
Kurze Spachtelschläge mit variierender Winkelhaltung
Lücken schließen
Glätten nicht schaben
gleichmäßige Struktur ezielen, ruhig mal die Wand von weiter weg betrachten
Wachsen 2 mal kreuzweise auftragen – Wachspolitur
Der Glanz entsteht vom „verpressen“ d.H. durch Druck vom Spachtel selbst, der Glanz kann durch einer Wachspolitur zusätzlich noch gesteigert werden.
Polieren mit einer Rundschleifmaschine, bzw. Lammfell – bringt Hochglanz und extreme Tiefenwirkung.
Das durcheinander und übereinander der Spachtelschläge bleibt dann zu sehen.
Bei dieser Technik wird oft angenommen das keine Spachtelgrate stehen bleiben dürfen, dies ist jedoch nicht der Fall sondern eher gewünscht! Natürlich sollten hier keine riesen Kanten stehen gelassen werden, dennoch ergeben die Sapchtelgrate nachher einen schönen Effekt.
Ich beschreibe mal in einer kleinen Anleitung wie wir dieses Badezimmer mit Stucco De Luce von Caparol verschönert haben.
Werkzeuge:
Kleine Venezianische Glättkelle mit abgerundeten Ecken oder besser
Edel stahl-Ziehspachtel (Doppelblatt-Federspachtel)
Stilspachtel
Japanspachtel, (wenn benötigt -> bitte ordentliche, denn nichts ist schlimmer als grauen Metallabrieb auf einer Hell Grauen Spachteltechnik zu haben.)
eventuell Kunstoffspachtel
alle Rostfrei!
Anmerkung: Falls neues Werkzeug genommen wird- Spachtel unbedingt vorher mit Naßschleifpapier (Körnung 400–600) einschleifen.
Sauberer Eimer (für Material)
Sauberer Eimer für Wasser + Schwamm
Trockenes Tuch zum Trocknen der Kelle
Tipp: Original Eimer stets wieder mit dem Deckel verschließen, am besten ein Stück Folie über die Spachtelmasse legen, damit beim öffnen kein Dreck vom Deckel in die Spachtelmasse fliegt. Zudem auch den Eimerrand stets Materialfrei halten.

 

Vorarbeit:
Diese 70èr Jahre Fliesen sollen nun gegen eine Venizianische Spachteltechnik getauscht werden.
Alle Seifenreste, Silikonabdichtungen und sonstige Fette und Schlieren müssen entfernt werden. Hierzu nahmen wir von der Firma Geiger Chemie den Anlauger in Pulverform (Das Blaue 1 Liter Wasser = 1 Paket reicht für 10 bis 15 m2.) Dieser Anlauger ist noch intensiver als Salmiakgeist, Glaspapier und eine Schleifmaschine, zudem völlig Geruchslos.
Zur Anwendung vom Geiger Anlauger: Zur gründlichen Untergrund-Vorbehandlung stark
verschmutzter Decken und Wände durch Nikotin und fetten Ruß;
besonders durch Schwefeldioxyd und Heizöl verschmutzte
Außenfassaden müssen gründlich gereinigt werden.
Macht alle alten Untergründe (Kunstharzlackierungen, Öllacke,
Ölfarben, Binder, Dispersionsfarben) durch Oberflächenverseifung
sauber, griffig, matt und tragfähig für den Neuanstrich.
S-E-1 Anlauger ist auch geeignet zum Entfernen von Wachs auf
Wandflächen und kann auch in Airless-Geräten eingesetzt werden.
Ein besonderes Isolieren erübrigt sich. Die Deckfähigkeit der Farbe
ist voll gegeben.
Vorteile:
Der völlig geruchlose Anlauger S-E-1 lässt sich einfach
verarbeiten – mühevolles Anschleifen entfällt – ist unschädlich für
Fußböden aller Art. Für sämtliche Kunststoffböden ist S-E-1
Anlauger als starkes Schmutzlösungsmittel hervorragend
geeignet. Keine Verätzungsgefahr gegenüber Haut und Glas.
1 Liter Lösung reicht für ca. 10 bis 15 m2. Der m2-Preis ist also
so niedrig, dass Sie billiger und rationeller nicht mehr arbeiten
können.
Verabeitung:
Verarbeitung: 100 g S-E-1 Anlauger in 1 Liter Wasser auflösen
und auf die zu behandelnde Fläche mit Schwamm oder Pinsel
auftragen. Nach einer Einwirkzeit von ca. 10 Minuten mit viel
klarem Wasser nachwaschen.
Beim Entfernen von Wachs auf Wandflächen S-E-1 Anlauger
in heißem Wasser auflösen und mit Vlies auftragen, einziehen
lassen und mit klarem, heißen Wasser gründlich nachwaschen.
Nach dem entfetten der Wände bzw. Fliesen, konnten wir den ersten Spachtelgang mit Ardex R1 auftragen.
Vorteil vom R1 ist auch die rasche Trocknung, sodass wir gleich einen zweiten Spachtelgang hinterher legen konnten.
Nun kommt die wichtigste Arbeit, die Flächen müssen ordentlich geglättet werden, keine Lunker bzw. Fehlstellen lassen, sauber an den Innenecken arbeiten und ganz besonders sauber an den Außenecken diese müssen exakt begradigt werden denn die Spachteltechnik Masse ist nur zum „verschönern“ gedacht nicht aber zum Füllen von Löchern und zum begradigen einer Außenecke gedacht. Bei Außenecken ist es ratsam weisse Eckschutzschienen entweder gerundet oder Eckig zu setzen und dagegen zu arbeiten.
Zwischen den Spachtelgängen ist es ratsam die Flächen vorher von Spachtelgraten zu befreien, also Schleifen bzw. durchkratzen.
Es kommt bei dieser Technik wirklich auf die Vorarbeit an, diese muss exzellent ausgeführt werden bevor man die Flächen veredelt.
Wir haben nun 2 mal mit R1 von Ardex gespachtelt und einen Zwischenschliff durchgeführt, nun Spachteln wir nocheinmal vollflächig mit Handspachtel bzw. Akkordspachtel fein, diese fertig angerührte Spachtelmasse lässt sich wunderbar „angenehm“ schleifen oder auch schön Filzen, nachteil die Trocknung dauert relativ lange. Daher unbedingt die Trocknungszeiten beachten.
Mit der Renovierungsspachtelmasse R1 von Ardex können folgende Untergründe behandelt werden:
– Beton
– Zement- und Kalkzementputze
– Gipsputze und Gipswandbauplatten
– Mauerwerk
– mineralische Reibeputze und Kunstharzputze
– Gipskartonplatten
– Gipsfaserplatten
– Fliesen- und Plattenbeläge
– waschbeständige Dispersionsanstriche
– alte Latexfarben
– Acrylatfarben
– Acryllackanstriche
– Alkydharzanstriche
– Glasfasertapete, gestrichen
Natürlich müssen die Untergründe trocken, fest, tragfähig und frei von Staub,
Schmutz und anderen Trennmitteln sein.
Alte, nicht fest haftende oder schwach gebundene
Anstriche sowie lockere Putze und Tapeten sind zu
entfernen.
Gipsgebundene Untergründe sind mit 1 : 3 mit Wasser
verdünnter ARDEX 51 Haft- und Grundierdispersion
vorzustreichen.
Acryllackanstriche, Alkydharzanstriche sowie Fliesenund
Plattenbeläge sind mit ARDEX R1 dünn vorzu –
spachteln.
Nach Trocknung der Vorspachtelung, nach ca.
30 bis 60 Minuten, erfolgt der Spachtelauftrag in gewünschter Schichtdicke.
Allgemiens zur R1 Spachtelmasse:
mit ARDURAPID-EFFEKT
Enthält Zement
Zum Glätten und Spachteln von Wand- und Deckenflächen im Renovierungs- und Neubaubereich Kombiniert die Vorteile einer Dispersionsspachtelmasse mit der raschen Trocknung eines Schnellspachtels.
Für Spachtelarbeiten gemäß Qualitätsstufen Q1–Q4*
Spannungsarm und rissefrei
Für Schichtdicken bis 10 mm
Fällt nicht bei
Leicht zu verarbeiten
Hervorragende Haftung
Glättbar auch ohne Filzen
Sehr ergiebig Weißes Pulver aus Spezialzementen und elastifizierenden Kunststoffpulvern.
Das Pulver wird mit Wasser zu einer geschmeidigen Masse angerührt, die sich leicht spachteln lässt und ca. 30 Minuten verarbeitbar ist.
Getrocknete Schichten sind spannungsarm und diffusionsoffen.
ARDEX R1 ist nicht korrosionsfördernd.
Verarbeitung:
In ein sauberes Anrührgefäß gibt man klares Wasser und mischt unter kräftigem Umrühren so viel Pulver ein, dass ein geschmeidiger, klumpenfreier, standfester Mörtel entsteht. Zum Anrühren von 25 kg ARDEX R1-Pulver
werden ca. 12,5 l Wasser benötigt. Es darf nur so viel Material angerührt werden, wie innerhalb einer halben Stunde verarbeitet werden kann. Nach einer »Reifezeit« von 1– 3 Minuten und nochmaligem
Durchrühren ist der Mörtel bei +20 °C ca. 30 Minuten lang verarbeitbar und kann sofort in der gewünschten Schichtdicke bis 10 mm aufgebracht werden.
Bereits nach ca. 40 Minuten nach dem Spachtelauftrag kann mit der Nachbearbeitung, die, je nach Saugfähigkeit des Untergrundes und Temperatur, ca. 20 – 30
Minuten möglich ist, begonnen werden.
Zum Herstellen ausreichend glatter Oberflächen für die meisten Anwendungen wird der Mörtelauftrag nach dem Anziehen mit der Glättkelle scharf abgezogen. Zur Erzielung besonders glatter Oberflächen kann danach
innerhalb der »Schwammzeit« von ca. 50 Minuten noch eine Nachglättung mit einem leicht angefeuchteten Schwamm durchgeführt werden. Auch das Filzen der Oberfläche mit anschließendem scharfem Abziehen mit der Glättkelle ist möglich.
Höhere Temperaturen verkürzen, niedrigere verlängern die Abbinde- und Nachbearbeitungszeiten.
In Zweifelsfällen Probeflächen anlegen.
ARDEX R 1 über +5 °C verarbeiten.
Nachbehandlung:
Bei Normaltemperatur (+18 °C bis 20 °C) sind auch
dickschichtige Spachtelaufträge nach 1 Tag so weit getrocknet,
dass Anstrich- und Tapezierarbeiten ausgeführt
und Kunstharzputze aufgetragen werden können.
ARDEX R1-Spachtelschichten nicht fluatieren.
Bei Fleckspachtelungen für Nachfolgearbeiten die unterschiedliche
Saugfähigkeit und Alkalität des Untergrundes
beachten.
Die Verarbeitungsempfehlungen für Anstriche, Tapeten,
Dispersionsputze und Wandbeläge sind zu beachten.
Hinweis:
Enthält Zement. Reagiert alkalisch. Deshalb Haut und
Augen schützen. Bei Kontakt gründlich mit Wasser spülen.
Bei Augenkontakt zusätzlich Arzt aufsuchen.
In abgebundenem Zustand physiologisch und ökologisch
unbedenklich.
GISCODE ZP 1= zementhaltiges Produkt, chromatarm.
Nach Durchtrocknung und darauf folgenden Filzen bzw. Schleifen ging es ans Grundieren der gespachtelten Flächen.
Zur Egalisierung des Saugvermögens und Staubbindung haben wir mit der vom Hersteller empfohlenen Grundierung CapaSol LF 2. mal grundiert. Schön mit einen Flächenstreicher bzw. Deckenbürste „einmassiert“.
Nach Durchtrocknung konnte nun der erste Caparol Stucco Deco De Luce Gang angelegt werden.
StuccoDecor DI LUCE wird vollflächig und dünn aufgespachtelt. Hierzu möglichst wenig Material auflegen.
Zusammenhängende Flächen naß-in-naß beschichten.
Nach Trocknung werden vorhandene Spachtel grate entfernt.
Die zweite Spachtelung erfolgt in der gleichen Arbeitsweise wie die erste Schicht.
Dabei wird der Glanz aus dem Material heraus angereichert.
Nach kurzer Ablüftzeit oder auch nach Trocknung wird der Ziehspachtel in flachem Winkel und mit leichtem Druck über die Fläche geführt.
Dadurch entsteht die typische, glänzende Oberfläche.
Gestaltungshinweise:
Glättetechniken mit StuccoDecor DI LUCE leben von einem faszinierenden Wechsel spiel mit Lichtreflexionen aus tieferliegenden Spachtelschichten und Spiegelungen an der Oberfläche. Ein zusätzlicher Glanzüberzug ist nicht erforderlich! Durch Polieren mit der Polierscheibe wird maximaler Spiegelglanz erreicht.
Durch Variation der Arbeitstechnik kann die Ober flächenoptik individuell gestaltet werden.
Beispiele:
venezianische Glättetechnik
marmorierte Glättetechnik
fleckartige Glättetechnik
Verbrauch
Ca. 160 – 180 ml/m2 für 2 Spachtelgänge. Exakte Verbrauchswerte durch Probe beschichtung ermitteln.
Vorher:
Nachher:


Buch Empfehlung:

Edle Putz- und Spachteltechniken: Handwerkliches Gestalten hochwertiger Oberflächen
  • Martin Benad, Peter Ziegler
  • Deutsche Verlags-Anstalt
  • Gebundene Ausgabe: 144 Seiten
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