Wände mit Nostalgie-Flair: Shabby Chick und Vintage-Look selbst herstellen
Ob Oldtimer, 20er-Jahre-Partys oder Flohmarktbummeln: Nostalgie war niemals so angesagt wie heute. Und längst hat der Trend auch Einzug in das Wohnzimmer gefunden: Möbelhersteller verkaufen Möbel im „Used-Look“, Innendesigner gestalten Wohnungen so um, dass sie aussehen, als wären sie im letzten Jahrhundert entstanden. Wer seinem Haus etwas künstliche Geschichte verleihen kann, muss aber nicht tief in die Tasche greifen. Alt aussehende Wände lassen sich auch anders herstellen.
Vintage-Möbel und Raufasertapete?
Ein gemütliches Biedermeier-Sofa, daneben eine Jugendstil-Lampe und ein dezent gefliester Couchtisch lassen ein Wohnzimmer schnell so wirken, als wäre es perfekt durchgeplant worden. Und solche Möbelstücke sind nicht nur für kleines Geld auf Flohmärkten zu finden, sondern verleihen den eigenen vier Wänden auch einen ganz individuellen Charme. Längst ist der Stil der Berliner Bars in den Häusern angekommen – und erfordert natürlich eine eigene Wandgestaltung. Denn Raufasertapete und Biedermeier-Sofa schließen sich gestalterisch eindeutig aus.
Wer nun flucht, weil die Wände zu Hause zu sehr nach Neubau aussehen, kann aufatmen: Wänden einen alten Charakter verleihen ist nicht schwer und nicht abhängig von der Wand an sich. Jede Wand kann aussehen wie eine abgelebte Altbauwand. Dazu gibt es verschiedene Methoden der Wandgestaltung: Mit Dispersionsfarbe lässt sich ein sehr authentischer alter Eindruck vermitteln, der allerdings Unruhe in die Räume bringt. Wer eine sanfte und edle Optik erreichen will, sollte dementsprechend eher auf gestrichene Wände oder spezielle Vintage-Tapeten zurückgreifen.
Wände mit Patina-Technik altern lassen
Wände mit Dispersionsfarbe altern lassen heißt, diesen eine „Patina“ zu verpassen. Das Wort bezeichnet eine gealterte Oberfläche – auch eine künstlich auf alt gemachte. Den Effekt der „alten Wand“ bekommt man hin, indem man Dispersionsfarbe auf von Tapeten gereinigte Wände aufträgt. Der Trick dabei ist, zunächst dicke und dann immer weiter verdünnte Farbe in verschiedenen Farbtönen aufzutragen. Dadurch entsteht eine Oberfläche, die wie eine sehr alte Wand wirkt.
Wem diese Technik zu aufwendig ist, der kann mit Abtönfarbe allein schon viel erzielen. Wände in Taubenblau, Grau, Beige, Ocker oder einem gedeckten Grün unterstützen besonders gut eine erlesene Einrichtung mit vielen verschiedenen Mustern. Besonders schön ist die Kombination mit Vintage-Tapeten. Mittlerweile werden diese auch in Serie produziert und sind preisgünstiger zu erwerben als die originalen Tapeten aus vergangenen Zeiten. Tapeten mit Ornamenten, floralen Mustern oder Streifen lassen sich nicht nur gut zu unifarbenen Wänden mit demselben Grund-Farbton kombinieren, sondern auch miteinander.
Besonders kreative Köpfe können sich auch an die Herausforderung wagen, eine Kombination aus den drei Elementen herzustellen. So kann auch alte Tapete mit der Patina-Technik wie seit Jahrzehnten an der Wand klebend aussehen und unter dem Muster der alten Wand neckisch hervorschauen. Und wer sich überlegt, gleich mehrere Zimmer im Vintage-Look herzurichten, der kann sich auch bei einzelnen Vorhaben von Experten beraten lassen, welche besonders schöne Gestaltungsmöglichkeiten meistens schneller erkennen als das eigene Auge.
Ich find die Idee toll, auch wenns auf den Bildern ein bisschen zu sehr nach Ruine aussieht. Wer es etwas aufwendiger mag, kann zum Pinsel greifen und florale Muster auf die Wände malen, wie es zum Beispiel im Jugendstil üblich war. Hin und wieder bekommt man auf dem Flomarkt dazu passende Farbroller, mit denen die Muster „gedruckt“ werden können. Damit es dann alt aussieht geht man einfach mehrmals mit extrem verdünnter Dispersionsfarbe darüber, bis die Wand sehr ausgebleicht aussieht.
Toller Artikel und gut erklärt!
Habe es bei mir auch mal ausprobiert und klappt ohne Probleme.
Werde bei nächster Gelegenheit auf meinem Blog davon berichten.
Hat auf jeden Fall Spaß gemacht und sieht klasse aus.