Eine Immobilie barrierefrei umbauen: die wichtigsten Maßnahmen
Nicht jeder hat die Möglichkeit und das Kapital, ein barrierefreies Eigenheim zu bauen oder zu kaufen. Die meisten Hausbesitzer müssen sich mit den vorhandenen Gegebenheiten auseinandersetzen, wenn sie ihren Wohnraum barrierefrei umbauen wollen – ob aufgrund altersbedingter Bewegungseinschränkungen, einer Krankheit oder des zusätzlichen Komforts, den die Barrierefreiheit mit sich bringt.
Umgestaltung des Wohnraums
Bevor Immobilienbesitzer ihr Vorhaben in die Tat umsetzen, stellt sich zumeist die Frage nach der Finanzierung. Stolperfallen wie rutschige Teppiche sind schnell beseitigt, und auch schlecht einsehbare Ecken oder Treppen sind im Handumdrehen besser ausgeleuchtet. Anders sieht es da schon beim Einbau eines Treppenlifts und dem Einbau von Türen aus, die breit genug für Rollstuhlfahrer sind und den erforderlichen DIN-Normen entsprechen. Umbauten in den eigenen vier Wänden, die aufgrund eines Unfalls, Behinderungen oder altersbedingten Beschwerden vorgenommen werden, bezuschussen je nach Ursache die Krankenkasse, Pflegekasse, Berufsgenossenschaft oder der Sozialhilfeträger. Scheitert der Antrag auf finanzielle Unterstützung, sind gebrauchte Treppenlifte, die für verschiedene Treppenformen angeboten werden, eine günstige Alternative. Wer den Bewegungskomfort und die Wohnqualität im Sanitärbereich erhöhen möchte, hat derweil die Möglichkeit, staatliche Förderungen in Anspruch zu nehmen, beispielsweise von der KfW-Bank, die zinsgünstige Darlehen für barrierefreie Badumbauten anbietet. Um eine Förderung zu erhalten, müssen Immobilienbesitzer alle Arbeiten von einem Fachunternehmen durchführen lassen.
Badezimmer: Dusche oder Badewanne?
Vor allem im Sanitärbereich haben Menschen mit Einschränkungen oft zu wenig Bewegungsspielraum. Hier gilt es zunächst, unnötige Utensilien, die sinnlos Platz wegnehmen, aus dem Weg zu schaffen. Abhängig von den Raummaßen und der Einbausituation eignen sich bei der Duschkabine und der dazugehörigen Duschwanne unterschiedliche Varianten. In kleineren Badezimmern sparen beispielsweise halbrunde, viertelkreisförmige oder eckige Duschtassen Platz und schaffen Bewegungsspielraum. In schlauchförmigen Räumen mit Dusche und Badewanne benötigen Eigenheimbesitzer oft eine Duschkabine mit Aufmaß, etwa mit einem verkürzten Seitenteil, das an die schmale Seite der Badewanne angrenzt. Dank optimaler Anpassung an die Raummaße gehören unpraktische Nischen oder Lücken, in denen Kosmetika oder Rasierklingen verschwinden und umständlich bei Bedarf wieder herausgefischt werden müssen, der Vergangenheit an.
Zu den Voraussetzungen für eine bodengleiche Dusche zählt ein Mindestmaß von 1,20 Metern mal 1,20 Metern – ist die Grundfläche ausreichend groß und ein Griff zum Festhalten in der Dusche integriert, können sogar Rollstuhlfahrer darin eigenständig duschen. Insbesondere für Menschen mit einer Bewegungseinschränkung bedeutet eine barrierefreie Dusche ein großes Stück Selbstbestimmtheit, Komfort und Privatsphäre. Wenn die Duschwanne ebenerdig ist, können jung und alte Leute nicht mehr stolpern und sich dabei verletzen. Wer auf ein ausgiebiges Schaumbad nicht verzichten will, kann auch eine bereits eingebaute Badewanne mit einer Tür ausstatten und so den vor allem für Senioren beschwerlichen Einstieg über den hohen Wannenrand abschaffen. Familien, bei denen ältere Personen und Kinder mit im Haushalt leben, sollten in diesem Zusammenhang auch bei der Badeinrichtung darauf achten, Gefahrenquellen für Stürze und Verletzungen zu beseitigen. Dazu gehören rutschige Fliesen, Badewannen-Vorleger und Duschmatten genauso wie spitze Kanten und herausstehende Schrauben.
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