Donnerstag, 28. März 2024

Fussboden Ausgleichen – Füllen – Spachteln und Glätten

Fußboden ausgleichen und Spachteln

Zur fachgerechten Herrichtung eines Untergrundes gehört das Ebnen seiner Oberfläche. Je nach Zustand können regelrechte Verfüllungen in Dicken von mehreren Zentimetern erforderlich werden oder es reicht ein Feinausgleich von 1-2 mm. Auch sind Spachtel-schichten notwendig, wenn nicht saugfähige Böden vorliegen. In diesen Fällen ist der saugfähige Untergrund erst durch den Einsatz von Ausgleichsmassen in 2- bis 3-mmSchichten realisierbar.
Grundvoraussetzung für den Einsatz von Spachtelmassen ist ein stabiler Untergrund, der bereits entsprechend mechanisch vorbereitet und grundiert ist.

Hätten Sie das gewusst? Eine 2-mm-Spachtelmassenschicht enthält pro m2 rund 0,8 I Wasser. Wenn etwa die Hälfte davon verdunsten soll und der Raum insgesamt 20 rn2 groß ist, gilt es immerhin 8 I zu beseitigen! Damit wird die Notwendigkeit einer guten Luftumwälzung/Belüftung hei Spachtelarbeiten deutlich.

Hauptaufgaben der Spachtelmassen


Füllen
Für die Verfüllung von Löchern oder zur Anspachtelung von Rampen sind standfeste Spachtelmassen (Thomsit RS 88) vorgesehen. Sie lassen sich in der Konsistenz je nach Wasserzugabe dosieren und erhärten innerhalb kurzer Zeit (ca. 30 – 60 Min.).
Ausgleichen
Häufig ist die Aufgabenstellung so, dass besonders stark zerklüftete, unebene Untergründe oder Böden mit deutlichem Gefälle zu egalisieren sind. Für den großflächigen Einsatz gibt es daher fließende, selbst verlaufende Dickschichtausgleiche wie Thomsit DS40.
Glätten
Der häufigste Anwendungsbereich ist jedoch die Glättung eines Untergrundes in Schichten von 1-3 mm. Die Spachtelmassen werden dazu selbstverlaufend eingestellt. Unter anderem diese Eigenschaft sorgt dafür, dass später keineunschönen Abzeichnungen vonUnebenheiten im Oberbelag entstehen.

 

Einteilung der Ausgleichsmassen nach Bindemitteln


Zementgebundene Massen
Sie gehören zu den Standardmassen und haben den Vorteil der zügigen Anmachwasserbindung auch in dickeren Schichten durch den Zement. Es gibt zudem so genannte Schnellspachtelmassen, die beschleunigte Zemente enthalten, so dass die Belegreife besonders zügig erreicht wird (ca. 1-3 Stunden). Je nach Rezepturbestandteile decken diese Massen besondere Einsatzbereiche ab: z.B. Faserzusatz für Holzuntergründe oder hoher Kunststoffanteil für große Belastungen (Gabelstapler, Hubwagen).
Z.B. Thomsit DX, XXL, FA 97, SL85, XXL Xpress
Gipsbasierte Massen
Gipsspachtelmassen sind vor allem für den Einsatz auf Gipsuntergründen (CalciumsulfatEstriche, Anhydrit-Estriche) vorgesehen. Aufgrund ihrer besonders geringen Schwindung eigenen sie sich auf nahezu allen Altuntergründen und Trocken-Estrichen. Auch Gipsmassen gibt es mit Faserzusatz für den Einsatz auf Holzuntergründen. In dicken Schichten (> 3 mm) trocknen sie allerdings vergleichsweise langsam (Technische Merkblätter beachten). Z.B. Thomsit AS1, AS2
Dispersionsspachtelmassen
Spachtelmassen auf Dispersionsbasis sind einsatzfertige Kunststoff-/Füllstoffmischungen, die vorzugsweise auf alten Nutzbelägen als so genannte Migrationssperre (z. B. als „Schutzschicht“ gegen Weichmacherwanderung aus PVC-Altbelägen) zum Einsatz kommen. Sie sind nur in sehr dünnen Schichten bis max. 1 mm in einem Arbeitsgang einsetzbar und sollen in der Regel die Strukturen des jeweiligen Altbelages ausgleichen. Schichten aus Dispersionsspachtelmassen sind nicht saugfähige Untergründe.

 

Die Verwendung der jeweiligen Masse ist an bestimmte Bedingungen geknüpft. Ein wichtiges Augenmerk liegt dabei auf den raumklimatischen Verhältnissen. Etwa die Hälfte des Anmachwassers einer Spachtelmasse muss verdunsten, der Rest wird vom Bindemittel, z. B. Zement, chemisch gebunden. Aus diesem Grund ist auf der Baustelle unbedingt dafür zu sorgen, dass einerseits das Überschusswasser aus den Räumen entweichen kann (Fenster, Türen, Luftumwälzung). Andererseits müssen dazu geeignete Luftfeuchtegehalte (optimal: 50-60 % rel. LF) und Raumtemperaturen (optimal: ca. 20 °C) vorliegen.

Deutliche Abweichungen hiervon führen unweigerlich zu Beeinträchtigung der Ausgleichsmassen, wie labile Zonen oder Anreicherung von Kunststoffen an der Oberfläche (Farbänderungen, Schlieren).
Auch die Werkstoffe sollten klimatisch optimal gelagert werden. Im Sommer ist darauf zu achten, dass sich die Verlegewerkstoffe, vor allem die Spachtelmassen, nicht in der prallen Sonne oder im geschlossenen Fahrzeug aufheizen. Durch übermäßige Hitze werden die Verlaufseigenschaften der Ware massiv beeinträchtigt und eine Glattspachtelung ist nicht mehr möglich. Derselbe Effekt entsteht beideutlicher Abkühlung der Spachtelmasse. Die optimale Lagertemperatur beträgt 15 bis 25 °C.

 

 

Anmischen der Spachtelmasse

Mineralische Spachtelmassen werden in dem für die jeweilige Masse angegebenen Mischungsverhältnis mit sauberem, kalten Wasser angerührt und mit einem geeigneten Rühraggregat ca. 2-3 Min. angemischt. Deutliche Abweichungen von den herstellerseitig vorgegebenen Anmachwassermengen führen unweigerlich zu Reklamationen (schlechterer Verlauf, deutlicher Festigkeitsverlust, Oberflächenbeeinträchtigungen u. a.).

WICHTIG!
Die Zumischung von trockenem Sand erfordert kein zusätzliches Anmachwasser. Überhöhte Wassermengen führen immer zu verringerten Festigkeiten und zu verlängerten Trocknungszeiten. Selbstverlaufende Spachtelmassen reagieren bei starker Wasserüberdosierung mit Absonderung schwererer Bestandteile (Absetzen) und leichterer Feinanteile (Ausschwimmen). Damit verbunden kommt es zur Bildung einer labilen Oberflächenrandzone und einer Schwächung der Festigkeit im Gefüge.

 

Auftragen der Spachtelmasse

Die angemischte Masse wird in der benötigten Menge auf den Untergrund gebracht und mit einem Werkzeug verteilt. Dies kann z.B. eine Glättkelle oder ein Glättschwert sein, günstiger sind jedoch Zahnrakel, da bereits durch die Zahnung die Schichtdicke vorgegeben ist. Mit Hilfe solcher Rakel in Verbindung mit Teleskopstielen lässt sich Spachtelmasse ergonomisch auch in stehender Haltung verteilen. Grundsätzlich benötigen alle Ausgleichsmassen eine gewisse Schichtdicke, damit der Effekt des Selbstverlaufens überhaupt zustande kommt. Um hinreichend glatte Böden zu erzeugen, sind daher Schichten von mindestens 2 mm, besser 3 mm aufzutragen.

 

Sollte ein weiterer Ausgleichsmassenauftrag auf eine bereits gespachtelte Fläche erforderlich sein, ist zunächst die Trocknung der ersten Schicht abzuwarten.
Die optimale Verbindung der Schichten untereinander wird mittels Zwischengrundierung mit Thomsit R 766 Multivorstrich sichergestellt.

Besonders in großen Räumen sollten möglichst kurze Wege zwischen der vorangegangenen Anmischung und der weiteren eingehalten werden, um unschöne, sichtbare Übergänge zwischen diesen Bereichen zu vermeiden.

Es ist — unabhängig davon, ob manuell angerührt oder gepumpt wurde — empfehlenswert, frische Spachtelflächen mit einer Stachelwalze nachzubearbeiten. Auf diese Weise werden besonders glatte, ebene Oberflächen erzielt. Zudem lassen sich Übergänge zwischen den einzelnen Anmischungen besonders gut angleichen, so dass sich später keine Abzeichnungen im Oberbelag einstellen können.

 

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3 comments

  1. Vielen Dank für den Beitrag zum Boden ausgleichen und spachteln. Mein Bruder möchte seinen Gipsboden ausgleichen und hat sich gefragt, welche Ausgleichsmasse er nutzen sollte. Gut zu wissen, dass Gipsspachtelmasse besonders für den Einsatz auf Gipsuntergründen geeignet ist.

  2. Ich renoviere gerade gemeinsam mit meinem Bruder unser altes Elternhaus. Wir haben festgestellt, dass der Boden an einigen Stellen Risse hat und wir den Boden spachteln müssen. Gerade beim Aufbringen der Spachtelmasse benötigen wir noch die perfekte Technik. Mir war nicht bewusst, dass zum Aufbringen ein Zahnrakel sinnvoll ist. Eine Teleskopstange habe ich, die sollte auch passen. So kann ich ganz entspannt arbeiten.

  3. Vielen Dank für den Beitrag und die Videoanleitung, wie man Fußböden ausgleicht. Der Boden in meiner Eigentumswohnung ist sehr uneben und ich möchte es mit einem Spachtelboden ausgleichen lassen. Gut zu wissen, dass man den Boden gut vorbereiten und Grundieren sollte, bevor man mit den eigentlichen Arbeiten beginnt.

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