Sanierputz Eigenschaften

Sanierputze

 

Sanierputz – Putze mit hohem Gesamtporenvolumen und geringem Kapilarporengehalt, aus Werktrockenmörtel hergestellt. Sie werden in Bereichen mit erhöhter Feuchtehaltung und den damit verbundenen Salzanreicherungen eingesetzt. Die S. sind in der Lage, baustoffschädigende Salze einzulagern und somit von der Oberfläche fernzuhalten. Sanierung (lat. sanare = gesund machen) Im weitesten Sinne die Schaffung gesunder leistungs- und funktionsfähiger Zustände.

Zusammensetzung

Eigenschaften

Einsatzbereiche

  • Hydraulische und hochhydraulische Bindemittel (z. B.
    Portlandzement, hochhydraulischer Kalk und Portland- zementtrass-
    mischungen)
  • Zuschläge sind Kalk, Dolomit- brechsande und Quarzsand
    • Leichtzuschläge zur Erhöhung des Porenvolumens

 

  • Zusätze von Luft- porenbildnern, Hydrophobierungs- mitteln,
    Wasser- rückhaltemitteln und Acrylaten
  • Hohe Wasserdampfdiffusions- fähigkeit
  • Reduzierte kapillare Leitfähigkeit
  • Porenhydrophob
  • Erhöhtes Porenvolumen
  • Durch eine spezielle Porengeometrie und -verteilung wandert das
    Wasser in flüssiger Form zwar aus dem Untergrund in den Sanierputz, kann
    hier jedoch wegen der Porenhydrophobie kapillar nicht weiter wandern und
    wird dann ausschließlich durch Diffusion weiter transportiert
  • Salze können nicht mehr an die
    Putzoberfläche transportiert werden, sondern kristallisieren in den
    Poren des Sanierputzes aus — die Ober- fläche bleibt schadensfrei
  • Sanierputze reduzieren den
    Salz- und den Feuchtigkeitsgehalt des Mauerwerkes, d. h., das Mauerwerk
    kann nicht trockengelegt und entsalzt werden
  • Zur Instandsetzung, Renovierung und Sanierung feuchter Fassaden und
    Innen-Wandflächen (auch salzgeschädigte)
  • Als flankierende Maßnahme zur Mauerwerkstrockenlegung
  • Baudenkmalpflege und historische Bauten, Altbausanierung
  • Im Sockelbereich, da Salzschäden hier
    am häufigsten auftreten (Trennschicht zwischen Gehweg und Sanierputz z.
    B. aus Noppenfolie empfehlenswert)
  • Sanierputz im Sockelbereich
    wasserabweisend grundieren, bevor Endbeschichtung aufgebracht wird

 

Erforderliche Arbeitsgänge bei der Verarbeitung von Sanierputzen

Arbeitsschritt

Besondere Hinweise

Ursache finden

  • Ursache für Feuchteschäden und Salzausblühungen feststellen
  • Schadensbilder untersuchen
  • WTA-Merkblatt „Mauerwerksdiagnose“

 

 Proben- entnahme
  • Kapillare Wasseraufnahme und Durchfeuchtungsgrad ermitteln
  • Anteil der bauschädlichen Salze im Labor bestimmen lassen
  • Art der Feuchteaufnahme kann dadurch bestimmt werden und ein
    Sanierungskonzept kann ausgearbeitet werden (entsprechende
    Schulungen notwendig)

 

Maßnahmen


Aufsteigende Feuchte aus dem Baugrund
 

Vertikale und/oder horizontale Abdichtung und danach
Trockenlegung des Mauerwerks:

  • Bitumenbahnen, bituminöse Spachtelmassen, Dichtungsschlämme,
    wasserdichte Betonschale vor das Mauerwerk und Drainagelegung
  • Mechanisches Aufsägen des Gebäudes in einer Lagerfuge und
    Einbringen einer dichten Schicht, z. B. Kunststofffolien. Danach
    wird die Fuge mit einer Zementsuspension verschlossen
  • Chemisches Absperren durch das Einbringen eines
    Injektionsmittels in das Mauerwerk um eine Hydrophobierung der
    Kapillarwände zu erreichen
  • Elektrokinetisches Verfahren (Elektroosmose)
  • Nach erfolgreicher Abdichtung erfolgt Trockenlegung z. B. mit
    feuchteregulierenden Platten (Feuchtwandsystemen) oder Sanierputzen
    (siehe hygroskopisch aufgenommene Feuchte)

 

Hygroskopisch aufgenommene Feuchte

  • Geschädigter Putz muss abgeschlagen werden, wenn nötig auch
    Mauerwerk ersetzen
  • Abschlagen des salzgeschädigten Putzes 70 bis 80 cm oberhalb des
    Schadens
  • Putz dabei sorgfältig vom Mauerwerk entfernen, Reste abbürsten
    (als Bauschutt entsorgen)
  • Auf einen geraden Verlauf der Abschlagkante achten, z. B. an
    Fensterbrüstungen ausrichten (da Alt- und Sanierputz
    unterschiedliches Verhalten bei Regeneinwirkung zeigen können und
    die Wand dann ein fleckiges Aussehen zeigt)
  • Mauerwerksfugen auf mindestens doppelte Fugenbreite auskratzen
  • Haftbrücke aufbringen (Spritzwurf aus Zementmörtel zum
    Saniersystem passend)
  • Eventuell Aufbringen eines Ausgleichsputzes (zum Saniersystem
    passend) damit der Sanierputz überall die gleiche Schichtstärke auf
    dem Mauerwerk bekommt
  • Aufbringen des Sanierputzes (einlagig oder mehrlagig)
  • Gesamtputzdicke muss mindestens 2 cm betragen und darf 4 cm
    nicht überschreiten
  • Nachträgliche Hydrophobierung des Altputzes empfehlenswert,
    sonst optische Beeinträchtigung durch u. a. unterschiedliche
    Verschmutzung

Bild: Rainer Sturm  / pixelio.de

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