Der Ausweg aus der Enge: das Konzept des Self-Storage
In jedem fünften deutschen Haushalt mangelt es an Stauraum. Ein nasser Keller, hohe Mietpreise und immer mehr Besitz tragen dazu bei, dass die Deutschen sich nach neuen Möglichkeiten der Lagerung umsehen. Dabei boomt das sogenannte Self Storage: Kleine Parzellen, in denen die Besitztümer, die nicht so oft gebraucht werden, eingelagert werden können. Die Angebote variieren dabei erheblich.
Der Boom des Self Storage: eine Antwort auf die moderne Lebensweise
Self Storage, auch Mietlager genannt, scheint das Bankschließfach des 21 Jahrhundert zu sein: Früher fürchteten die Menschen sich vor Einbrüchen und brachten deshalb die Besitztümer, die sie als besonders wertvoll erachteten, in kleine, sichere Schließfächer in der Bank. Heute scheint das Hauptproblem beim Wohnen abseits der Furcht zu liegen. Die Deutschen machen sich Sorgen, weil sie ihre Besitztümer einfach nicht mehr unterkriegen. Besonders in den Städten ist Stauraum mittleweile ein Luxusgut; wer sammelt oder Möbel besitzt, an denen er besonders hängt, kann sich deren Aufbewahrung in der Wohnung oft nicht mehr leisten.
Abhilfe schafft das relativ neue Konzept des Self Storage. In kleinen Parzellen können die Kunden hier den Besitz einlagern, für den es in der Wohnung selbst keinen Platz mehr gibt. Für oftmals kleines Geld kann solch eine Parzelle gemietet werden und beherbergt die unterschiedlichsten Sachen: Von der Schallplattensammlung über die Tagebücher der Großmutter sind in solchen Parzellen die Dinge anzutreffen, die nicht häufig benutzt werden, aber auch nicht weggeschmissen werden können.
Self Storage als Phänomen der Großstadt
Das Self Storage ist auch weltweit ein neues Phänomen. Erst seit den 1960er Jahren wurden in den USA die Garagen, die vormals in Städten informell kurzzeitig vermietet wurden, professionell umgewandelt in die besagten Besitzlager. Seitdem boomen diese Häuser: Allein in Deutschland gibt es mittlerweile mehr als 200 Standorte, in denen Menschen ihre Besitztümer flexibel und günstig einlagern können. Und auch die Wissenschaft ist längst auf dieses Phänomen aufmerksam geworden: Auf dem Blog „Platzprofessur“ wird über die zahlreichen Arbeiten berichtet, die sich mit dem Self Storage als Grundkonzept des Menschen des 21. Jahrhundert auseinander setzen.
Ein Mietlager bietet viele Antworten auf die Anforderungen der modernen Gesellschaft. Hier lassen sich kurzfristig, flexibel und relativ günstig Besitztümer zwischenlagern. Gründe für den Lagerungsbedarf gibt es heute viele: Die Mieten steigen, und immer mehr Menschen wohnen für immer kürzere Zeit in ihren Wohnungen. Da kann ein Mietlager genau die richtige Zwischenlösung oder die richtige Konstanz bieten. Bei einem längeren Auslandsaufenthalt können die Möbel hier zwischengelagert werden; bei einem Umzug in eine Stadt mit weit höheren Mietpreisen kann ein Teil des Besitzes für eine Zeit in ein solches Lager wandern. Die Miete ist dabei weit günstiger als der Neukauf, wenn die Sachen wieder benötigt werden.
Arten des Self Storage
Auch bei einem Umzug in eine weit entfernte Stadt kann es sich lohnen, Teile des Besitzes einzulagern. Ob sich dies wirklich lohnt, lässt sich durch einen Vergleich der Umzugsunternehmen herausfinden (siehe hier).
Gleichzeitig lassen sich Mietlager auch für Sammlungen oder auch als Büro mit minimalen Anforderungen nutzen – so manchem Start Up wird nachgesagt, in einem Mietlager entstanden zu sein.
In Deutschland gibt es verschiedene Arten des Self Storage. Preislich ist die Outdoor-Lagerung am günstigsten: Hier gibt es billige Parzellen ohne viel Schnickschnack zu günstigen Preisen und guten Konditionen. Empfindlichere Gegenstände kann man in sogeannten Indoor-Lagern unterbringen, die mit Heizung, Videoüberwachung und Feuerschutz ausgestattet sind. Eine andere Art der Lagerung bieten Paketdienste, in denen Artikel in Paketen eingelagert werden und als solche auch wieder angefordert werden können. Einen Überblick über solche Self Storage Möglichkeiten in Deutschland bietet der Verband deutscher Selfstorage Unternehmen e.V. hier gibt es auch ausführlichere Informationen zu den Arten der Lagerung, den Konditionen und Preisen der Mietlager.
Bildquelle: Verband Deutscher Selfstorage Unternehmen