Streichen und Tapezieren im Badezimmer

Streichen und Tapezieren im Badezimmer

Wer besonders schnell frischen Wind in sein Badezimmer bringen möchte, ist mit einer neuen Tapete und einem frischen Anstrich bestens beraten. Heutzutage sind Tapeten in Bädern normal, gehören sogar mittlerweile zum guten Ton. Während Bauherren in der 1980er Jahren und davor noch verstärkt daraufsetzten, den gesamten Raum mit Ausnahme der Decken mit Fliesen zu belegen, bilden diese zwar noch immer ein grundlegendes Element in der modernen Badezimmergestaltung, aber eben nicht mehr allein.

Darauf sollten Sie achten, wenn Sie im Badezimmer tapezieren möchten

Das wichtigste Stichwort, wenn es um das Tapezieren im Badezimmer geht, ist der Feuchtigkeitsschutz. Nicht jede Tapete eignet sich daher gleichermaßen gut für eine moderne Wandgestaltung in Feuchträumen. Grundsätzlich können Sie in jedem Badezimmer tapezieren oder streichen, sollten aber Rücksicht auf die Besonderheiten im Raum nehmen und das geeignete Material verwenden. Besonders geeignet sind übrigens Vliestapeten, die an sich schon sehr pflegeleicht sind und sich zudem äußerst leicht verlegen lassen. Achten Sie allerdings beim Kauf Ihrer neuen Tapete darauf, dass diese auch tatsächlich Feuchtraumgeeignet ist. Entsprechende Hinweise geben die Banderolen auf den Verkaufsverpackungen der Tapeten.

ACHTUNG: Verzichten Sie unbedingt auf sogenannte Kunststofftapeten. Deren Oberfläche ist zwar vor Feuchtigkeit geschützt, allerding kann durch kleinste Löcher (Bohrungen, Nägel in der Wand, Stoßkanten) Feuchtigkeit hinter die Tapete gelangen und so unbemerkt Schimmel hinter der Tapete entstehen. Auch sollte aus diesem Grunde auf Lack als Anstrich verzichtet werden, da Schimmelsporen sich in diesen undurchdringlichen Schichten besonders wohlfühlen und sich stark verbreiten.

Die Vorbereitungen sind entscheidend für das Ergebnis

Bevor es losgehen kann, sollten sie unbedingt alle vorhandenen Tapeten oder Tapetenreste von der Wand entfernen. Dies ist zwar sehr müßig, allerdings führt ein Überkleben alter Tapeten häufig zu einem sehr unerfreulichen Resultat. Außerdem kann es passieren, dass die neue Tapete entsprechend schlecht auf der Wand hält. Gerade durch den im Bad vorhandenen hohen Feuchtigkeitsgehalt in der Luft kann sich die Tapete schnell von ihrem Untergrund lösen. Nachdem der alte Wandbelag runter ist, müssen alle Löcher und Risse in der Wand mit einer Spachtelmasse ausgeglichen werden. Hierzu rühren Sie den Wandspachtel nach Gebrauchsanweisung an und schmieren ihn mit einem Spachtel in die Löcher und Risse. Arbeiten Sie sauber, und versuchen Sie eine ebene Fläche herzustellen.

Tipp: Sobald die Spachtelmasse durchgetrocknet ist, lässt sie sich mit einem Schmirgelpapier bearbeiten. Falls Sie zu viel Spachtel aufgetragen haben, können Sie ihn mithilfe des Sandpapiers vorsichtig wieder runternehmen, bis die Wand ebenmäßig ist.

Nachdem der Mörtel gut durchgetrocknet ist – am besten lassen Sie ihm einen Tag Zeit – kann es an die weitere Bearbeitung der Wand gehen. Doch einfach drauf los zu tapezieren wäre nun nicht besonders sinnvoll. Testen Sie die Beschaffenheit Ihrer Wand, denn unterschiedliche Untergründe müssen vor dem Tapezieren häufig noch weiterbearbeitet werden. Benetzen Sie Ihre Wand mit einigen Spritzern Wasser. Falls die Wand das Wasser sofort einsaugt, müssen Sie die Oberfläche vor dem Tapezieren unbedingt mit einer Grundierung vorstreichen!

Nun kann es ans Tapezieren gehen. Schneiden Sie die Tapetenrollen auf die nötige Länge zu. Falls Sie sich für eine Vliestapete entschieden haben, können Sie sich das Einkleistern der Bahnen sparen und den Kleister direkt auf der Wand aufbringen. Wichtig ist: Tapezieren Sie vom Fenster weg. So vermeiden Sie, dass Sie die Nähte später allzu deutlich sehen. Nutzen Sie für die Nähte einen Nahtroller, damit die entstandenen Nähte später ebenfalls nicht sichtbar werden.

Alternativ die Fliesen streichen

Sie möchten Ihr Badezimmer verschönern, aber nicht gleich eine komplette Modernisierung Ihres Bades vornehmen? Früher wurden Bäder häufig bis unter die Decke gefliest. Falls Ihnen die 70er Jahre Retro Fliesen nun zu den Ohren raushängen, können Sie trotzdem etwas unternehmen, ohne gleich ein komplett neues Badezimmer in Auftrag zu geben. Das Stichwort lautet hier: Fliesen streichen.

Hierfür sind übrigens keine speziellen handwerklichen Kenntnisse erforderlich, lediglich die Fliesen sollten noch intakt sein, damit das Ergebnis hinterher auch gut aussieht.

Die Farbe wird in zwei Schichten aufgetragen: Zuerst die Grundierung und anschließend die Endbeschichtung. Mittlerweile hält jeder Baumarkt entsprechende Fliesenlackiersets parat, so dass Sie recht schnell mit Ihren Renovierungsmaßnahmen beginnen können.

Das benötigen Sie zum Fliesen streichen:

  • Fliesenfarbe
  • Rollen, Pinsel, Farbbehälter
  • Verdünnung
  • Reinigungsmittel
  • Lappen
  • Material um den Boden auszulegen oder abzukleben
  • Scharfes Messer
  • Fugenreparatursets
  • Silikon
  • Silikonentferner

Zuerst entfernen Sie Armaturen, Handtuchhaken und sonstige Wandbehänge

Überprüfen Sie vor dem Streichen alle Fugen auf Risse, Löcher und andere Beschädigungen. Kleinere Schönheitsfehler in Fliesenfugen lassen sich schnell mit Fliesenmörtel oder entsprechenden Reparatursets ausbessern. Anders sieht es bei Silikonfugen aus. Sind diese beschädigt oder schimmelig, müssen Sie diese herausschneiden und neu einsilikonieren. Falls sich das alte Silikon nur sehr schwer entfernen lässt, können Sie speziellen Silikonentferner verwenden.

Achtung: Altes Silikon sollte vor dem Streichen entfernt werden und erst nach den abgeschlossenen Malerarbeiten erneuert werden, da es sich nicht überstreichen lässt und es dadurch zu sehr unschönen Übergängen kommen kann.

Vor dem eigentlichen Streichen müssen Sie sämtliche zu streichende Fliesen gründlich säubern. Sie müssen frei von Schmutz, Staub, Fett, Seifenresten und Kleberückständen sein. Verwenden Sie hierzu Seifenlauge und einen Schwamm. Fettreste lassen sich beispielsweise mit Verdünnung oder speziellen Haushaltsreinigern hervorragend entfernen.

Vorsicht: Einige Fliesenlacke erfordern es, dass die Fliesen vor dem Anstrich mit Schleifpapier angeraut werden. Führen Sie die Reinigung entsprechend erst nach dem Anrauen aus.

Nun folgt die erste Grundierung, die auch ungeübte mit einer Schaumstoffrolle ohne Probleme durchführen können. Streichen Sie die Grundierung gleichmäßig und auf alle zu streichenden Fliesen auf. Manche Hersteller bieten sogenannte 2in 1 Produkte an, das heißt, im Lack ist schon die Grundierung vorhanden und es kann gleich mit der ersten Lackschicht begonnen werden.

Die Grundierung sollte nach Beendigung des Auftragens gut 24 Stunden durchtrocknen. Danach kann die erste Lackschicht aufgetragen werden. Nachdem Sie den Lack angemischt haben, verarbeiten Sie ihn recht zügig mit einer großporigen Schaumstoffrolle. Auch hier sollten Sie gleichmäßig arbeiten.

ACHTUNG: Viele Lacke sind nach dem Anrühren nur für wenige Stunden einsetzbar. Achten Sie auf die Hinweise des Herstellers.

Nach einer weiteren Trockenzeit von etwa 12 Stunden kann die zweite Lackschicht aufgetragen werden. Manche Fliesen benötigen unter Umständen einen dritten Anstrich, aber das sehen Sie selbst. Dies ist häufig bei sehr dunklen Fliesen der Fall. Bevor es an die Wiederinstallation der Armaturen geht, sollten Sie den Lack mindestens drei Tage, besser noch fünf Tage komplett aushärten lassen. Anschließend sollten Sie – sofern Sie alte Silikonfugen entfernt haben – diese neu einsilikonieren.

Rechtliches: Falls Sie nicht der Eigentümer des Bades sind, sollten Sie sich zuvor unbedingt eine schriftliche Einverständnis Ihres Vermieters geben lassen, damit Sie bei einem Wohnungswechsel nicht in Schwierigkeiten kommen!

Wenn alles neu sein muss

Manchmal lässt es sich einfach nicht weiter hinauszögern und es wird Zeit für ein neues Badezimmer. Doch gerade eine solche Umbaumaßnahme ist ziemlich stressig. Besonders dann, wenn kein Ausweichbad zur Verfügung steht. Damit Sie nicht in Zeitnot geraten, können Sie sich auf http://www.dnn.de/Ratgeber/Bauen-Wohnen/Das-Badezimmer-mit-Stil-renovieren vorab informieren, welche Arbeitsschritte nötig sind und wessen Hilfe Sie sich am besten holen, damit es mit dem neuen Badezimmer auch schnell klappt. Falls Sie auf der Suche nach Inspirationen für Ihr Traumbadezimmer sind, finden Sie bei Franke-Raumwert.de viele wertvolle Anregungen. Egal ob Mosaikfliesen oder sogenannte XXL Fliesen, hier entscheidet allein Ihr.

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2 comments

  1. Danke für diesen Beitrag über das Streichen und Tapezieren im Badezimmer. Meine Frau und ich überlegen, ob wir unser Bad selber streichen oder einen Handwerker für Malerarbeiten zurate ziehen sollen. Guter Hinweis, vor dem Streichen alle Fugen auf Risse, Löcher und andere Beschädigungen zu überprüfen.

  2. Ich möchte mein Bad sanieren und überlege gerade, wie die Wandgestaltung aussehen soll. Mir war gar nicht bewusst, dass ich das Badezimmer nicht vollständig fliesen muss, sondern auch mit Tapeten arbeiten kann. Umso interessanter ist es, dass es spezielle Tapeten für Feuchträume gibt, wobei sich Vliestapeten sehr gut eignen sollen. Ich werde mir mal ein paar Tapeten genauer anschauen und mich dann entscheiden, vielen Dank für die Tipps.

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