Zusammensetzung Maler Farben
Beschichtungsstoffe werden eingeteilt nach dem Bindemittelsystem (z. B. Alkydharzlack, PUR-Lack) oder nach der Funktion in einem Beschichtungsaufbau (z. B. Grundierung, Decklack) oder nach dem Lösemittelgehalt (z. B. High Solid-Lack, Pulverlack).
Bestandteile
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Aufgaben
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Bindemittel
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- Nichtflüchtiger Anteil eines Beschichtungsstoffes ohne Pigmente
und Füllstoffe, aber einschließlich Weichmachern, Trockenstoffen und
anderen nichtflüchtigen Hilfsstoffen
- Durch Kohäsionskräfte hält das Bindemittel die Beschichtung
zusammen und durch Adhäsionskräfte erfolgt die Haftung am Untergrund
- Die meisten chemischen und physikalischen Eigenschaften einer
Beschichtung werden durch die Wahl des Bindemittels bestimmt, z. B.
Härte, Elastizität, Beständigkeit gegen Chemikalien, UV-Strahlen und
Witterung
- Als Bindemittel kommen Naturstoffe (z. B. trocknende Öle und
Harze) oder modifizierte Naturstoffe (z. B. Cellulosenitrat) oder
synthetische Stoffe (z. B. Polyurethanharze und Alkydharze) zum
Einsatz
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Lösemittel
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- Ermöglichen und erleichtern die Verarbeitung eines
Beschichtungsstoffes und werden während und nach der Applikation
wieder abgegeben (flüchtig)
- Regulieren den Trocknungsvorgang, wobei verhindert werden muss,
dass Lösemittel in der Beschichtung zurückgehalten werden
(Lösemittelretention)
- Verhindern Oberflächenstörungen wie Kocher- und Kraterbildung
- Ermöglichen das Einstellen der Viskosität (abgestimmt auf das
Applikationsverfahren)
- Verbessern die Verlaufseigenschaften durch mehrere aufeinander
abgestimmte Lösemittel (niedrigsiedende Lösemittel bewirken
eine schnelle Antrocknung, mittelsiedende Lösemittel halten
die Beschichtung einige Zeit offen, damit Lösemittel und
Kondensationsprodukte entweichen können, hochsiedende
Lösemittel verbessern Verlauf und Glanz)
- Als Lösemittel werden niedrigmolekulare organische Substanzen,
z. B. Benzine, Ester, Alkohole und zunehmend auch Wasser verwendet
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Farbmittel/ Pigmente
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- Geben den gewünschten Farbton und bestimmen das Deckvermögen
- Schützen den Untergrund vor chemischen und physikalischen
Einflüssen, z. B. UV-Strahlung, Korrosion
- Eine Einteilung der Pigmente kann nach Farbton (z. B. Weiß-,
Schwarzpigmente), Verwendung (z. B. Korrosionsschutzpigmente),
Zusammensetzung (z. B. Bleipigmente) und nach Herkunft (z. B.
anorganische und organische Pigmente) erfolgen
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Füllstoffe
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- Füllstoffe sind gerüstbildende Substanzen, deren Hauptaufgabe
die Verbesserung des Füllvermögens von Beschichtungsstoffen ist
- Erhöhen die Biege-, Haft- und Zugfestigkeit einer Beschichtung
- Erhöhen die Sperrwirkung gegen Witterungseinflüsse
- Verbessern die Schleifbarkeit
- Bestimmen Glanzgrad bzw. Mattierungsgrad
- Verringern den Preis eines Beschichtungsstoffes
- Als Füllstoffe werden überwiegend helle, meist anorganische,
pulverförmige Substanzen, die sich von den Weißpigmenten durch einen
niedrigeren Brechungsindex und einer höheren Teilchengröße
unterscheiden, eingesetzt
(z. B. Calciumcarbonat, Kreide)
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Additive
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- Sollen bestimmte Eigenschaften des Beschichtungsstoffes
verbessern oder unerwünschte Eigenschaften verhindern
- Zum Einsatz kommen z. B. Entschäumer, Netz- und Dispergiermittel,
Oberflächenadditive, Mattierungsmittel, Inhibitoren,
Lichtschutzmittel, Trockenstoffe, Antihaut- und Absetzmittel,
Biozide, Weichmacher und Katalysatoren
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